ARTEMIS News 2008

 

 


Ab dem Jahr 2008 haben wir uns zum Ziel gesetzt in den monatlichen Artemis-News - nebst den aktuellen Kursangeboten - auch immer noch interessante Informationen für Euch zu sammeln.

 

So wurde das Jahr 2008 das "Jahr des heiligen Jahreskreises". Untenstehend findet Ihr noch einmal alle Angaben. Wie die Monate zu ihren Namen kamen, welches die wichtigsten Energien im jeweiligen Monat sind und natürlich welche bedeutsamen oder auch besonderen Feste im entsprechenden Monat begangen wurden. Die Daten sind aus allen Kulturen und Glaubensrichtungen zusammengetragen und sollen die Vielfalt unserer Traditionen dokumentieren. Falls Ihr also einen Grund zum Feiern sucht, schaut im entsprechenden Monat nach und los geht es :-).

 

Viel Spass beim Feiern, Segnen und Geniessen!

 

 

Der Januar - Die Zeit des neuen Jahres - Das Potential der Saat

Der Name dieses Monats ist mit dem römischen Gott Janus verbunden. Janus ist die männliche Form von der Göttin Anna Perenna. Beide haben zwei Gesichter und blicken gleichzeitig in die Vergangenheit und in die Zukunft. So wie wir es in der Silvesternacht auch oft machen. So heisst der Vollmond im Januar denn auch Erderneuerungsmond.

 

Der Januar ist ein guter Monat für: Neubeginn, Empfängnis, Ursprung, Selbstvertrauen, Bestimmung der Ziele - sowie Gesundheit und Heilung von Gelenken und Haut.

 

Die zwei berühmtesten Feiertage im Januar sind der 1. und der 6. Januar. Am 1. Januar fand traditionell das Gamelienfest statt. Gamelia ist ein anderer Name für Hera - die Himmelskönigin. Zu diesem Zeitpunkt wurden oft Ehen geschlossen, da dieser Tag als einer der glücklichsten für Bindungen galt. Es war auch der Tag der Göttin Anna Perenna - die Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwart verbindet. Ihr Zyklus begann immer am 1. Januar und dies wurde mit Geschenken unterstützt. Diese Geschenke nannte man Strenea und so ist dieser Tag auch als Strenia bekannt. Der Sinn dieses Brauches ist es, das neue Jahr mit Geschenken, Freude und Glück günstig zu stimmen.

 

Der 6. Januar hat in vielen Traditionen eine wichtige Bedeutung. Bei den Griechen wurde die Göttin Kore gefeiert. Die Kelten feierten die dreifache Gottheit Morgane. Sie steht für das Schicksal und ist die Spenderin von Gut und Böse sowie die Weberin der Lebensgeschichten. In Italien ist der 6. Januar immer noch ein grosser Feiertag an dem "La Befana" den Kindern Geschenke und Süssigkeiten bringt. Befana - eine freundliche Hexe, die auf ihrem Besen reitet - begegnete den heiligen drei Königen, die nach dem Jesuskind fragten. Befana wollte die Geschichte mit dem Heiland jedoch nicht so recht glauben. Später wurde die Geburt Jesu von den Hirten jedoch bestätigt und so brach Befana doch noch verspätet auf, um dem Christuskind ihre Geschenke zu bringen. Da sie zu spät war, verpasste sie jedoch den Stern, der den Weg leuchtete und fand Jesus nicht. Seitdem macht sie sich jedes Jahr zur gleichen Zeit auf den Weg und bringt allen Kindern Geschenke, in der Hoffnung, dass eines der Kinder das Jesuskind ist. Der 6. Januar ist auch die "Zwölfte Nacht" aus den Sagen und Märchen oder auch die letzte Nacht der Rauhnächte.

 

Die Rauhnächte waren bei unseren Vorfahren Heilige Nächte. Diese Rauhnächte gingen immer von Nacht zu Nacht. Also von 24.00 Uhr an Heilig Abend, der "Mutternacht" bis 24.00 Uhr am 25. Dezember - das war die erste Rauhnacht. "Nacht" deswegen, weil wir uns nach dem keltischen Jahreskreis in der Jahresnacht befinden. Somit ist der ganze Tag "Nacht". Und die letzte Rauhnacht endet um 24.00 Uhr am 5. Januar. Diese Nacht ist wieder eine besondere Nacht, die Perchten-Nacht. Danach ist dann Heilig-Drei-König. Der 6. Januar eignet sich dann ganz besonders, um die Wohnung und die Seele auszuräuchern und sich auf das Neue einzustimmen.

 

Es gibt also 12 Rauhnächte!

 

Die Alten benutzten jede dieser Rauhnächte für einen Monat des Jahres zum Deuten und Orakeln. Somit steht die erste Rauhnacht für den Januar, die zweite für den Februar und so fort. Sie beobachteten alles: Wetter, wie das Essen geschmeckt hat, ob gestritten wurde oder ob es friedlich zuging. Ob an diesem Tag alles glatt lief oder es Probleme gab. Und wenn ja, welche Probleme usw. Alles, auch das noch so unwichtige, hatte eine Bedeutung. Und wer es verstand, der konnte den dazugehörigen Monat im Vorhinein deuten.

 

 

Der Februar – Die Zeit des Erwachen - Das Potential der Reinigung

 

Der Name dieses Monats leitet sich vom lateinischen februarius ab, das wiederum von februare kommt, einem Wort, das die Römer von den Sabinern übernahmen und das „reinigen“ bedeutet. So wird dann der Vollmond im Februar auch der wilde, rote oder reinigende Mond genannt. Die Universalenergie des Februars ist das Erwachen des Lebens. Im Februar wurden früher die Initiationsriten und die Lichtmessen durchgeführt.

 

So steht der Februar vor allem für: Reinigung, Initiation, Erweckung, Wachstum und Heilung – und für die Kraft das Leben zu stärken.

 

Der bekannteste Festtag im Februar ist der 14. Februar – Der Valentinstag. Der alte Namen für diesen Festtag lautet: Luperkalien und war das Fest der natürlichen Hitze – der Paarungsbereitschaft in der Natur, besonders bei den Wölfen. So leitet sich dann Luperkalien auch von Lupus dem Wolf ab, der als heiliges Tier verehrt wurde. So war der Sinn dieses Tages die Sexualität und die Anziehungskraft zu feiern. Der Valentinstag selber hat dann im alten Rom seinen Ursprung. Junge Mädchen schrieben ihren Namen auf Papyrusstreifen und liessen junge Männer diese Zettel ziehen. Die jungen Leute verbrachten den Tag miteinander als Gefährten und nur die Götter und Göttinnen wussten, was folgte: Verliebtheit, Heirat oder einfach ein Tag, an den man sich später gerne erinnerte.

 

Ich möchte Euch noch auf einen weiteren alten Festtag im Februar aufmerksam machen: Der 12. Februar – Das Fest der Diana oder Artemis! Dieser Tag ist dem Schutz der Tierwelt gewidmet. An diesem Tag können wir uns besonders gut mit den Tieren und der Natur verbinden und vielleicht auch etwas für die gemeinsame Entwicklung und Ganzwertung tun.

 

 

Der März – Die Zeit der Materialisierung - Das Potential der Vorstellungskraft

 

Dieser Monat ist nach Mars benannt, dem Gott des Krieges aber auch des Neubeginns. Im Julianischen Kalender fiel dann auch der Neujahrstag auf den 25. März, an dem die jährlichen Pachtverträge für Häuser und Höfe unterzeichnet wurden. Erst später wurde mit dem Gregorianischen Kalender der Jahresanfang auf den Januar verlegt. Der Vollmond im März nennt der Volksmund Sturmmond, der die Materialisierung des neuen Jahres repräsentiert. So wurden früher in diesem Monat auch immer die Tiere und Felder gesegnet, damit das neue Jahr viel Nachwuchs und eine reiche Ernte bringen möge. Alles was wachsen soll, kann in diesem Monat gesät werden – seien es materielle Dinge, Gedanken oder Gefühle. Also lasst Eure Visionen lebendig werden und gebt ihnen in diesem Monat viel Kraft und Energie.

 

Die Schlüsselworte im März sind: Wachstum, Erforschung, Vorstellungskraft, Weihkraft und Visionen - sowie die Heilkraft der Geburt.

 

Früher wurden überall die Frühjahrsfeuer entzündet, heute können wir das Feuer – des Marses – in uns und in unseren Visionen entzünden!

 

Der bekannteste Festtag im März ist der 21. März – Die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche. Dieser Tag ist ein hoher Feiertag in allen heidnischen Weltanschauungen. Man feiert die Wiedervereinigung der Tochter der Erde – Kore – mit ihrer Mutter Demeter. Hades – der Herrscher der Unterwelt – entführte Kore in seine dunkle Welt, da er sich in sie verliebt hatte. Kore wollte jedoch nicht freiwillig bleiben. So wurde von den Göttern beschlossen, dass sie einige Zeit bei Hades in der Unterwelt lebt, aber immer im März für einige Zeit wieder bei ihrer Mutter – der Erde – im Licht bleiben kann. Kore heisst auch Korn oder Samen. Man sagt, wenn sie zu ihrer Mutter zurückkehrt, kommt der Frühling. „Alle schlafenden Samen werden von ihr erweckt, der Regenbogen ist ihr Zeichen.“

 

Am 25. März wurde früher – wie oben beschrieben – das neue Jahr gefeiert. Es ist aber auch der Tag des Lachens, an dem die Wiederauferstehung der Erde gefeiert wird, ein Ursprung des Osterfestes. So wurden denn auch die Tage vom 26. bis zum 29. März bei den Römern die Theatertage genannt. Also lasst es Euch an diesen Tagen gut gehen!

 

 

Der April – Die Zeit der Entfaltung - Das Potential der Entwicklung

 

 

Der Name des unbeständigen aber aufregenden Monats April leitet sich von Aprilis her. Dies ist eine römische Form von Aphrodite, der Göttin von Liebe und Tod. Ihr Name wird mit dem Verb aperire = öffnen in Verbindung gebracht. So öffnet die Göttin in der Tat das Tor zum Leben, kann es jedoch auch wieder schliessen. So wird Aphrodite oft nackt und mit ihren Händen auf ihr Geschlecht zeigend abgebildet, um an den Durchgang zu erinnern, durch den jedes Leben in die Welt tritt. Der Vollmond im April ist der Saatmond. Alles war wir jetzt sähen, können wir später ernten. So wird der Mond manchmal auch „der Mond der knospenden Bäume“ genannt. Alles kann sich jetzt entwickeln und wachsen. Die Universalenergie ist die Erweckung der Sonne. Die Vögel fangen an zu Nisten, die Hitze in Hunden und Katzen erwacht und die Insekten vereinen sich. Das Leben fängt an sich wieder zu entfalten. So wurden im April früher vor allem Fruchtbarkeitsriten abgehalten, aber auch die Verehrung der Toten, da ja Aphrodite für das Leben (Sexualität) und den Tod steht.

 

Die Hauptthemen im April sind: Entwicklung, Wissen, Freude, Lust, Bereicherung, Ziele, Reinigung, Kräftigung - sowie die Ausgewogenheit der Nerven herzustellen.

 

Der bekannteste Festtag im April ist der 1. April – Die Veneralien (Venus). An diesem Tag ist niemand vor Scherzen sicher. Wie aber kommt das? Der 1. April ist eigentlich das Fest der Venus oder der Aphrodite. Beiden wird vor allem die Liebe zugeschrieben. Und wer macht oder hält uns nicht mehr zu Narren als die Liebe selbst? Wir können in die höchsten Gefilde getragen werden und in die tiefsten Abgründe stürzen. Amor oder Eros – der Sohn der Liebe – treibt mit seinen Pfeilen Schabernack und trifft uns oft dann, wenn wir es am wenigsten erwarten. So wird am 1. April die Herrschaft der Liebe über die Logik gefeiert. Vielerorts tragen sich Liebende sinnlose Aufgaben auf, um sich ihre Zuneigung zu beweisen. Dieser Brauch wurde oft bis in den 2. April weitergeführt, als „Blumenkampf“ bekannt (vor allem in Frankreich). Die gleichen kleinen Albernheiten im Namen der Liebe werden fortgeführt. Man sucht die Person, in die man verliebt ist und wirft ihm oder ihr eine Blume – meist eine Rose oder ein Gänseblümchen – auf das Herz. Trifft die Blume tatsächlich das Herz, verliebt sich die Person ebenfalls. Also wenn ihr jemanden am 2. April mit einem grossen Korb voll Blumen trefft, will sich derjenige oder diejenige für das kommende Jahr einen vollen Terminkalender mit Verabredungen sichern ;-)

 

Ein Weiterer bekannter Feiertag ist dann am Ende des Monats – der 30. April - Beltain, Beltana, Maiabend oder Walpurgisnacht. Dieser Feiertag hat eine lange Tradition. Die weisen Frauen trafen sich auf den Bergkuppen und tanzten ihren Spiraltanz. Sie begrüssten das Leben auch in Form der Heiligkeit der Sexualität. So ging es in diesen Nächten oft wild zu und her und die Walpurgisnacht bekam einen etwas unguten Ruf – oft wird sie auch die Hexennacht genannt. Wie auch immer, dieser Tag eignet sich Dinge in das Leben einzuladen, die sich entwickeln und wachsen sollen. Mutter Erde / Walpurga / Demeter / Gaia wird uns dabei unterstützen.

 

 

Der Mai - Die Zeit der Blüte - Das Potential für die neue Ernte

 

Der Name dieses Monates leitet sich von der Göttin Maia (Maria) ab. Sie ist die Göttin des Frühlings, die neues Leben bringt. Passend dazu wird dieser Monat auch der Jungfrau Maria – der Mutter Gottes – gewidmet. Das Jungfräuliche zeigt sich auch im alten Glauben, dass es im Mai nicht ratsam ist Verabredungen zu treffen, Bindungen einzugehen oder zu heiraten. Nach alter Überlieferung soll es kein Glück bringen, sich im Monat der Maikönigin zu etwas zu verpflichten. So war der Mai früher auch der Monat der Keuschheit und der Läuterung des Lebens. Aber wie heisst es so schön: Alles neu macht der Mai. So wurden diese alten Ansichten durch neue ersetzt, die hiessen: Geniesse die Liebe, die Sexualität und das Leben. So ist wohl die wichtigste Botschaft des Mais Entscheidungen zu treffen! Gehe ich den alten Weg oder den neuen. Keiner ist besser als der andere, wichtig ist, auf das eigene Herz zu hören. Passend zu dem erwähnten Moto gilt auch Folgendes: Der Mai eignet sich besonders zur Suche nach einer neuen Stelle oder einem neuen Haus, Bereinigungen von Streits, den Körper in Form bringen und sich um sich selbst kümmern. Im Übrigen wurden in früheren Ritualen die Kinder oft im Mai gesegnet, damit sie beschützt und behütet sind. Der Vollmond im Mai wird Hasenmond oder Mond der Froschrückkehr genannt.

 

Die Hauptthemen im Mai sind: Entscheidungen, Klarheit, Läuterung und Versöhnung – sowie die vollständige Heilung von lang anhaltenden Infektionen.

 

Der 1. Mai oder der Maifeiertag wird immer noch in vielen Teilen der Welt begangen. Bäume und Büsche werden geschmückt und es wird in den Mai getanzt. Das Fest wurde uns von vielen älteren Kulturen überliefert, in denen Bäume als Sitzt der Götter/Göttinnen oder als Götter/Göttinnen selbst verehrt würden. Mit den Tänzen erbat man sich Gaben von der Göttin (Maia) damit das Leben und die Natur einem in Hülle und Fülle unterstützen.

 

Am 4. Mai ist das Fest der Sheila Na Gig einer irischen Göttin. Ihre weiblichen Genitalien werden oft überdeutlich abgebildet als Tor des Lebens. So ist es verwunderlich, dass sich trotzdem noch immer im Portalbereich von alten Kirchen oder irgendwo als Schnitzerei im Gebälk versteckt zu finden ist. Vielleicht auch weil sie als Beschützerin der Armen gilt. Bis heute hängen die Leute alte Kleider für sie auf Weissdornbüschen auf, um Armut abzuwenden. Wir können heute zum Beispiel alte Kleider zu wohltätigen Zwecken spenden und Platz für Neues schaffen.

 

Vom 19. bis am 28. Mai finden die Kallyntarien und Plynterien statt. Diese Tage sind griechischer Herkunft und eignen sich besonders zum Frühjahrsputz. In früherer Zeit wurden diese Tage der Reinigung und der Pflege der heiligen Stätten der Götter und Göttinnen gewidmet, daher auch die etwas komisch anmutenden Namen. Diese Tage wurden als sehr heilig eingestuft, an denen man nicht scherzte und lachte sondern ernst die innere und äussere Reinigung vornahm. Das gleiche können wir umsetzen indem wir Frühjahrsputz im inneren und/oder im äussern machen. Damit wird Kraft für Neues freigegeben!

 

 

Der Juni - Die Zeit der Bindungen - Das Potential der Loyalität

 

Der Name Juni leitet sich von der Göttin Juno ab. Sie ist die Beschützerin der Frauen und der Ehe. Daher hat die Tradition im Juni zu heiraten auch ihren Ursprung. Der Juni ist bekannt für seine Blumenfeste, Rosenschauen, Hochzeiten und Tanzveranstaltungen. Das bekannteste Fest – die Mittsommernacht – ist für Liebende in aller Welt ein wichtiger Tag, denn man sagt, dass man in diesem Zeitrahmen die Zukunft für das Paar voraussehen kann. Auch werden die Freudenfeuer entzündet, über die man springen kann, damit man im kommenden Jahr Glück hat. Im Juni überschreitet der Sommer seinen Höhepunkt, alles reift heran und wird langsam erntebereit. Jetzt ist auch die richtige Zeit, die Familie zu geniessen und in die Heimat – wo immer sie auch ist – zu reisen, um alle Verwandten zu besuchen (sei dies real oder im Geiste). Auch sagt die Legende, dass im Juni alle Keuschheitsgesetze aufgehoben sind und Heiratsanträge und Hochzeiten stehen unter einem glücklichen Stern. Es ist ebenfalls ein starker Monat für die Frauen, da die Verehrung der Frauenmacht und die Loyalität dem eigenen Geschlecht gegenüber auch in die Sommermonate gehören. Der Vollmond im Juni wird Metmond oder starker Sonnenmond genannt.

 

Die Hauptthemen im Juni sind: Bindung, Loyalität, Führung, Herrschaft und Macht – sowie Heilung durch stärken, reinigen, verhüten und schützen.

 

Der 13. Juni ist das Fest der Epona und hat keltischen Ursprung. Epona wird oft als Pferd (als weisses Zauberpferd) oder mit einem Pferdekopf dargestellt. Das Pferd steht für Stärke, Kraft und Lebensenergie. Man sagt, die Göttin erscheint in Gestalt eines Pferdes, um ihre Schamanen in andere Zauberreiche des Seins zu begleiten. Also lasst Euch heute von Epona berühren.

 

Am 14. Juni ist der Geburtstag der Musen. Die Mutter der Musen heisst Mnemosyne – die Erinnerung. Ihre Töchter bringen der Welt Freude und Inspiration auf vielen Ebenen. Die neun Musen sind Kalliope (episches Lied), Clio (Geschichte), Euterpe (lyrisches Lied), Thalia (Komödie), Melpomene (Tragödie), Terpsichore (Tanz), Erato (erotische Poesie), Polyhymnia (heilige Hymnen) und Urania (Astronomie). An diesem Tag empfiehlt es sich also seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Hoffen wir, dass uns die Musen küssen!

 

Am 17. Juni ist aus griechischer Sicht die Hochzeit von Orpheus und Eurydike und so ist es der Tag aller Paare. Es wird die Liebe, die Loyalität und das Vertrauen zueinander gefeiert. Es soll eine Liebe sein, die jedem seinen Freiraum lässt und trotzdem verbindet. Man sagt, wenn man zwischen sich und dem geliebten Wesen soviel Raum lässt, dass Engel darin tanzen können, sei dies das Geheimnis für dauerhafte Beziehungen. Also schnappt Euch einen geliebten Menschen und verbringt mit ihm schöne Stunden in Freiheit.

 

Das bekannteste Fest im Juni ist die Sommersonnenwende am 21. Juni. Also: Einen fröhlichen Mittsommer Euch allen! Jetzt hat die Erde den Zenit ihrer Reise um die Sonne erreicht. Von jetzt an werden die Tage wieder kürzer. Es ist die Zeit der Wende. Wenn einem irgendetwas zu schaffen macht, kann man es nach alter Tradition mit roter Tinte auf ein weisses Blatt schreiben, mit Honig bestreichen, es sanft zusammenfalten und dem Flammen des Feuers übergeben. Dazu kann man folgende Worte sagen: „Ich übergebe meinen Kummer den Flammen, die Göttin des Feuers wird meinen Schmerz verzehren. Es ist geschehen.“ Die Sommersonnenwende ist auch eine gute Zeit für Wünsche. Der Legende nach geht man am Besten an einen Fluss, ans Meer, eine Bucht, einen Bach oder einen See und singt den Wunsch in den Wind. Dann wirft man eine Blume (der Legende nach eine Rose) mit einem Kuss in das Wasser. Die Blume wird den Wunsch ans Ziel bringen.

 

Hier noch ein Liedtext zum Mittsommer:

 

Ja, Du bist hier im sanften Gras.

Ja, Du lauscht mir im Blumengarten.

Ja, Du scheinst aus dem königblauen Himmel.

Ja, Du gewährst mir, was ich mir heute wünsche.

Gib mir Gesundheit und ein hohes Ziel,

einen wahren Partner, der meine Freuden und Tränen teilt,

die Weisheit, Deine Stimme zu hören, die mir klug rät und

Reichtum, um andern zu geben, wie Du mir gegeben.

 

 

Der Juli - Die Zeit des Wachstums - Das Potential der Inspiration

 

Der Monat wurde nach Julius Cäsar benannt, der 45 v. Chr. den Kalender der westlichen Welt reformierte. Es ist der Monat des Wachstums, da der Beginn der Gerstenernte ansteht. Die Tage werden langsam wieder kürzer, so ist es auch die Zeit der Umkehr und der Umwandlung alter Ordnungen und das sich Hinwenden zu Neuem. In diesem Monat wirken Segnungen besonders gut, sei es für den Wohlstand und den Reichtum, die Gesundheit, die Liebe, die Weisheit und die Ernte – alle positiven und förderlichen Aktivitäten werden unterstützt. So werden denn auch Feste für die Herrinnen des Überflusses – je nach Kulturkreis – gefeiert, zum Beispiel für Habondia, Freia oder Hulda. Auch ist es der Monat der Göttinnen der Fruchtbarkeit und der Natur. So heisst der Vollmond im Juli denn auch Erntemond.

 

Die Hauptthemen im Juli sind: Erfinden, Weisheit, Erfolg, gedeihen und geniessen – sowie Heilung durch Schutz und Vorbeugung.

 

Der 13. Juli ist das Fest der Demeter, an dem man dieser Göttin für all ihre Gaben dank. Demeter steht für Fruchtbarkeit und Ernte. So wurde im klassischen Griechenland mit Blumenprozessionen und einem Festmahl aus allen Früchten gefeiert, die gerade reif waren. Dann tanzte man barfuss auf der Muttererde. Heute erhaltet Ihr viele Früchte für Eure Bemühungen – Ihr erntet sozusagen was Ihr gesät habt. Dankt dafür und streut schon wieder neue Impulse aus.

 

Der 19. Juli steht für die Hochzeit von Isis und Osiris. Wie der Juni ist der Juli auch immer noch eine der besten Jahreszeiten für Hochzeiten, Vereinigungen und Beziehungen. So ist der Juli ebenfalls günstig für dauerhafte Bindungen. Die Hochzeit von Isis und Osiris oder in der griechischen Mythologie von Aphrodite und Adonis steht für die heilige Vereinigung von zwei Liebenden und war für die Leute stets glückverheissend. Man küsst und bindet sich im Zeichen des Krebses. Das Jahr reift und der Sommer steht auf dem Höhepunkt. An diesem Tag ist ein guter Zeitpunkt allem zu danken, was man liebt und weiterhin gut darauf acht zu geben.

 

Am 23. Juli tritt nun die Sonne in das Zeichen Löwe. Die Sonne ist sozusagen nach Hause gekommen – es ist jetzt wirklich Sommer. Katzen werden von alters her oft mit Göttinnen und Götter in Verbindung gebracht. In Ägypten gibt es zum Beispiel Sekhmet, die löwenköpfige Göttin. Kybeles Wagen wird von Löwen gezogen und Freias Karosse von schwarzen Katzen. Als das Matriarchat dem Patriarchat gewichen ist, wurden aus den Katzengöttinnen die Sonnengötter wie zum Beispiel Re. Also geniesst an diesem Tag die Sonne und dankt Euren Katzen für ihr Dasein!

 

 

Der August - Die Zeit der Visionen - Das Potential der Wahrheit

 

Der August erhält seinen Namen von der orakelhaften Juno Augusta. Den Begriff augur kennen wir auch für Priester und das augustus für die römischen Kaiser. Eine Person mit dieser Bezeichnung ist der Legende nach mit dem Geist der Götter erfüllt oder sollte es zumindest sein ;-). Augurare bedeutet „prophezeien“, „sehen“ und „wachsen“. So ist der August denn auch ein Monat, in dem wir gut mit dem höheren Bewusstsein Kontakt aufnehmen können. In diesen sommerlichen Tagen haben wir guten Zugang zu unserer Weisheit, um Geheimnisse zu ergründen und die Wahrheit zu finden. Visionen haben jetzt eine starke Kraft. Es ist auch eine gute Zeit für psychische Entwicklungen und um zwischenmenschliche Beziehung mit Grosszügigkeit und Vertrauen zu bereichern. Im August werden ebenfalls viele Feste der Nahrung gefeiert. Denn alles was gesät wurde, zeigt sich nun langsam. So heisst der Vollmond im August denn auch Gerstenmond.

 

Die Hauptthemen im August sind: Sammeln, schätzen, nähren, Konzentration, Weisheit, Meditation – sowie Heilung durch Zeitbewusstsein und Geduld.

 

Der 1. August ist nicht nur unser Nationalfeiertag sondern auch eines der wichtigsten Feste der alten Zeiten. Der Name des Festes ist Lammas was soviel wie Fest des frischen Brotes oder Laibmesse heisst. Das besondere an diesem Fest ist, dass es fast in allen Kulturen gefeiert wurde oder immer noch wird. In Ungarn errichtet man zum Beispiel an Wegkreuzungen Tische, auf denen frisches Brot und Wein angeboten wird. Das Fest hat auch im übertragenen Sinne mit Wegkreuzungen zu tun, denn es steht ebenfalls für die Reise der Seele zwischen den Welten. Am Tor stehen die Götter, die alle Seelen aus einem Leben ins andere geleiten. Auch wird für alles was aus der Saat wächst gedankt, denn dies ist ja auch ein Übergang – vom Unsichtbaren ins Sichtbare. Sogar bei den amerikanischen Ureinwohnern wurde am 1. August die Zeremonie des grünen Kornes gefeiert. Dabei wurde für die üppige Ernte gedankt und um weiterhin viel Wohlstand und Reichtum gebeten. Also gibt es an diesem Tag viele Dinge zu feiern … denkt daran, wenn Ihr womöglich Eure Feuerwerke in den Himmel schickt und dankt für alles, was in diesem Moment bei Euch ist.

 

Der 13. August ist der Diana und der Hekate gewidmet. An diesem Tag veranstalteten die Frauen Roms, deren Gebete in Erfüllung gegangen waren, einen Fackelzug zu den Tempeln von Diana und Hekate. Diana beschützt alles Lebendige und die Jungen. Hekate hingegen beschützt die toten Seelen und all jene die kurz vor dem Reich des Todes stehen. So wird an diesem Tag der Kreislauf des Lebens mit all seinen Facetten gefeiert und für alles gedankt, was sich manifestiert hat.

 

Der 15. August ist der Geburtstag der Isis. Isis war eine der wichtigsten Göttinnen und wird oft mit Maria gleichgesetzt. So ist denn am 15. August auch Mariä Himmelfahrt. Zum Geburtstag der Isis wurden tausende von Kerzen angezündet. Deshalb wird dieser Tag auch oft das Fest des Lichtes genannt. In Italien ist der 15. August auch als Ferragosto bekannt. Dieser Tag gilt in Italien als der heisseste Tag des Sommers und kennzeichnet somit den Wendepunkt des Sommers. Das Licht steht sozusagen an seinem Höhepunkt. So gilt es nun, das Licht in uns zu speichern und in die Welt zu tragen.

 

Am 20. August tritt die Sonne in das Zeichen der Jungfrau, viele sagen auch der Jungfrau Maria. Man sagt, wenn dieses Sternbild am Nordhimmel langsam in Sicht kommt, häufen sich die Sternschnuppen und wir können uns etwas wünschen und unseren Visionen Leben einhauchen.

 

Der 23. August ist Moira der Göttin des persönlichen Schicksals gewidmet. Dieser Tag eignet sich gut, die Richtung in der unser Leben verläuft zu überdenken. Es ist ein guter Zeitpunkt sich der eignen Seele zuzuwenden ohne in Schuldgefühle zu versinken. Denn Schuld ist eine anerzogene Blockade, die uns daran hindert, unser Leben wirklich zu Leben. Also wenden wir uns unserer Seele zu und hören, was sie wirklich will!

 

Der 25. August ist der Feiertag der Göttin Ops. Sie ist die Herrin der Überflusses. Diese Göttin fand ich sehr sympathisch, deshalb erwähne ich diesen Tag :-). Man legte Blumen, Wein und frischgebackenes Brot auf ihren Altar: Dies ist in vielen Religionen auch heute noch üblich. Ihr könnt ebenfalls – wenn Ihr wollt – etwas der Mutter Erde zurückgeben oder einfach im Freien die Erde berühren und folgende Worte sprechen: „Ops, du Herrin von Erde, Pflanzen und Ernte, sähe mir ein langes und glückliches Leben, Ops, ernte die Fülle deiner Segnungen.“

 

 

Der September - Die Zeit des Dankens - Das Potential der Kraft

 

Der September erhält seinen Namen vom lateinischen septem (sieben – siebter Monat). Dies bezieht sich jedoch auf seine frühere Position im Jahr, ehe Julius Cäsar den Kalender veränderte und den Januar zum ersten Monat machte. Da wurde der September zum neunten Monat. Das grösste Ereignis im September ist schon seit Urzeiten die Herbst-Tagundnachtgleiche. Die Natur kommt ins Gleichgewicht. Früher wurde in Mitteleuropa zu diesem Ereignis ein dreitägiges Fest gefeiert, bei dem man Wein, Met und gegorene Stutenmilch trank. Die Priesterinnen verzehrten heilige Pilze, die ihnen so viel Muskelkraft verliehen, dass sie tagelang tanzen konnten, ohne müde zu werden. Dieser Tanz wird oft mit dem Ritt auf dem Besen gleichgesetzt, da die Priesterinnen durch die Pilze in einen Rausch- oder Flugzustand kamen. Der September ist auch ein Monat des Dankens. Man dankt für die Ernte und Früchte, die die Erde hervorgebracht hat. Es können aber auch ideelle Dinge sein, wie persönlicher Wachstum, Kraft und überwundene Hindernisse. Durch den Dank für Empfangenes vervielfacht man solche Gaben. Der Vollmond im September heisst dann auch: Erntemond.

 

Die Hauptthemen im September sind: Danken, schätzen, erschaffen, gedeihen, Kunst und Kraft – sowie Heilung durch stärkende Getränke.

 

Am 8. September ist der Geburtstag der Jungfrau Maria. Heute wird der Tag gefeiert, an dem die heilige Anna ihrer Tochter Maria das Leben schenkte. So hat die weibliche Seite des Göttlichen einen kleinen Platz in der christlichen Kirche gefunden. Feiert heute also die Kraft des Weiblichen.

 

Der 13. September ist das Bankett der Venus. Dieses Fest ist also sehr gut dazu geeignet die Schönheit, die Lust und die Freude zu feiern. Amüsiert Euch und feiert die Liebe. Ihr könnt rosa oder rote Kerzen anzünden und Gesundheit, Reichtum und Weisheit – die göttliche Dreiheit – visualisieren.

 

Am 23. September tritt die Sonne in das Zeichen der Waage und gleichzeitig ist eben auch die Herbst-Tagundnachtgleiche. Jetzt stehen wir im Zeichen der Waage, die ja die Ausgewogenheit symbolisiert, denn die Mutter Natur schafft wieder einmal ein Gleichgewicht zwischen den Kräften Hell und Dunkel. Von nun an werden die Tage kürzer und die Nächte länger. Einige Götter wendeten sich nun mehr den Seelen der Toten zu und kümmerten sich um diese. Dieses Hinwenden zum Dunklen und Hinabgehen in die Unterwelt, dem Tod zum Trotz, wird in den Eleusinischen Mysterien gefeiert. Diese Eleusinischen Riten waren das berühmteste Fest in Europa. Von überall her kamen Männer und Frauen, um daran teilzunehmen, denn man glaubte, dadurch Glück und Weisheit zu gewinnen. Das Fest begann mit Prozessionen von Athen nach Eleusis. Am 23. September wurden den Göttern Opfergaben dargebracht um zu danken. Der 24. September war der Tag der grossen Reinigung. Man nahm ein rituelles Bad im Meer und wusch sich alle Unwissenheit fort und wurde rein. Am 25. September baute man einen Altar um einen Baum und brachte wiederum Opfer. Dies symbolisierte Ehrfurcht vor der Mutter Erde. Am 26. September fand eine grosse Prozession zur Feier der Erdgöttin Demeter statt. Alle waren festlich gekleidet und verbrachten den Tag in fröhlicher Ausgelassenheit. Am 27. September veranstaltete man bei Tag und Nacht grosse Fackelzüge. Das kennzeichnete den Beginn der eigentlichen Mysterien. Der 28. September war dann auch die heilige Nacht, bei der man sich hinter zwei verschleierte ältere Trauerfrauen einreihte, die Göttinnen repräsentierten. Auf einer Brücke traf man auf eine dritte Göttin, Baubo – die Närrin. Diese versuchte die beiden anderen zum Lachen zu bringen und sie der Traurigkeit zu entreissen. Gelang dies, wurden alle zu einem erfrischenden Umtrunk eingeladen und die dunklere Zeit wurde mit einem Lachen empfangen. Macht es also auch so!

 

 

Der Oktober - Die Zeit des Loslassen - Das Potential der Versöhnung

 

Wie der September erhält auch der Oktober (octo = acht) seinen Namen nach seiner Position im römischen Kalender. Denn nach dem Gregorianischen Kalender wäre es der zehnte Monat. Dies zeigt uns, was die früheren Herrscher für eine Macht hatten und einfach die Zeit umschrieben indem sie den Kalender auf den Kopf stellten und die Namen und Reihenfolge der Monate änderten. Im Oktober begegnet uns einer der höchsten Feiertage auf der Reise der Erde um die Sonne. Es ist das definitive Ende des Sommers: Der 31. Oktober bekannt als Samhain oder Halloween. So werden denn auch Halloweenfeiern und Spiraltänze in der ganzen Welt veranstaltet. Der Oktober ist ausserdem ein guter Monat für Schutzzauber, Aufhebung von bösen Gedanken, Erinnerungsfeiern an die Toten und das Zurückzahlen von Schulden. Der Vollmond trägt dann auch den Namen Blutmond.

 

Die Schlüsselworte des Oktobers lauten: Loslassen, säubern, sich erinnern und die Vorbereitung auf die dunklen Tage und den Winter - sowie die Heilung und Beruhigung der Nerven.

 

In der jüdischen Tradition findet im Oktober immer das Versöhnungsfest statt. Das Datum ist variabel und richtet sich nach der Stellung des Mondes. Dieser jüdische Festtag ist ein Erbe der babylonischen Neujahrsfeiern und den dazugehörigen Ritualen. Es ist ein guter Zeitpunkt, das vergangne Jahr zu begutachten und sich zu versöhnen. Nutzen wir also diesen Monat zur Versöhnung.

 

Denn der letzte Tag diese Monates - der 31. Oktober - fordert uns auf, an unsere eigene Sterblichkeit zu denken. In dieser Nacht ist der Schleier zwischen den Welten am dünnsten und die toten Seelen besuchen die Lebenden. Es ist der Beginn des neuen Erdjahres oder anders ausgedrückt: Wir haben den Höhepunkt zwischen der Hebst-Tagundnachtgleiche und der Wintersonnenwende erreicht. Der Brauch von Tür zu Tür zu gehen und um Geld und Süssigkeiten zu bitten, stammt aus Irland und England. Man sammelte an diesem Tag für die Armen und Alten. So sollte an diesem Abend auch den Alten gedacht werden. Denken wir also an unsere Ahnen und unsere Grosseltern (die grossen Eltern) und bitten um ihre Kraft und um ihren Segen. Einer alten keltischen Legende zufolge bewahren die vier Grossmütter des Samhain vier grosse Schätze auf: Der Kessel der Wiedergeburt repräsentiert die Freude, der Stein des Schicksal steht für Macht, der Speer des Zauberers bringt Tapferkeit und das unbesiegbare Schwert aus den Sagen führt zum Wissen. Mit diesen vier Attributen ausgerüstet, sollte ein glückliches neues Jahr warten. Heute ist ein guter Tag zum Spenden. Die Geister werden die Gaben bedanken. Vielerorts auf der Welt werden in dieser Nacht Speis und Trank auf die Fensterbänke gestellt, damit die hungrigen Geister und die toten Seelen sich laben können. Auch werden überall Kerzen aufgestellt, damit die wandernden Seelen beim Vorbeischweben etwas sehen und sich nicht verirren. In Irland und Schottland glaubt man, dass die Seelen des kleinen Volkes - die Feen - in dieser Nacht umherschwirren. Alle unsichtbaren Barrieren sind gefallen. Die Schamanen können heute vor allem ihren Mittweltspirits danken.

 

Halloween ist heute sehr kommerziell geworden und niemand weiss mehr richtig, warum alle in Gruselkostümen herumlaufen oder von Tür zu Tür wandern. Gebt dieser Nacht ihren Geist wieder zurück, indem ihr den Toten und den Alten in Achtung gedenkt. Wenn Ihr die Kinder von Tür zu Tür schickt, erzählt ihnen die Geschichte, dass sie die Zukunft darstellen und die Süssigkeiten ihnen und uns allen die Zukunft versüssen wird. In diesem Sinne: Happy Halloween oder gesegnetes Samhain!

 

 

Der November - Die Zeit des Schutzes - Das Potential der Medialität

 

Wieder ein Monat der seinen Namen vom lateinischen novem = neun und der Position im Julianischen Kalender zu verdanken hat. Nach dem Gregorianischen Kalender ist es natürlich der elfte Monat. Der November fängt an wie der Oktober aufgehört hat. Mit der Ehrung der Toten. Die ersten zwei Tage dieses Monates sind ebenfalls den verstorbenen Seelen gewidmet wie die Namen Allerheiligen (All Hallows’ Even) und Allerseelen schon vermuten lassen. Die Toten rücken näher an die Lebenden und es entsteht so eine Zeit für Rat und Prophezeiungen. So wird auch im November die Ehrung der Toten und Ahnen in den Blick genommen, sowie alle Arten von Prophezeiungen, Orakel, Wahrsagereien und Trancezustände. Die Medialität wird verstärkt, da die Tage wieder dunkler werden und der erste Schnee sich meldet. So trägt der Vollmond im November auch den schönen Namen: Schneemond.

 

Der November ist ein guter Monat für: Sichern, Wurzeln schlagen, Vorbereitung, Medialität und Schutz - sowie Heilung durch den Ausgleich von Masslosigkeit.

 

Der 1. und 2. November stehen im Zeichen der verstorbenen Seelen. In der keltischen Tradition beginnt eine Phase, die bis zum Ende des Monats dauert. Es ist die Herrschaft der Göttin als alte Frau. Ihr Name lautet Cailleach und sie verkörpert die Kräfte der Konzentration. Man errichtete Scheiterhaufen, um das Alte zu verbrennen. Es wurden Kuchen verzehrt und den Geistern Wein und Milch angeboten. Es ist die Zeit der Banshee, die die Zukunft voraussagt und vor Katastrophen warnt. "Ban" bedeutet im Gälischen "Frau" und "Sidhe" steht für "die andere Seite", daher ist sie die Frau von der anderen Seite. Sie ist auch als geisterhafte weisse Frau bekannt, die ihren Zuhörern den Tod brachte. Aber nur denen, deren Zeit auch wirklich gekommen war. Sie sang die betreffenden Personen sanft in den Schlaf der anderen Seite. So wird in diesen Nächten mit Ehrfurcht dem Tod, dem Alter und den Ahnen gedacht.

 

Der 1. November ist in vielen Ländern als das Fest der Toten bekannt. Die Friedhöfe sind voller Kerzen und auch Speiss und Trank, damit die Toten nicht hungern müssen und den Weg finden. In vielen europäischen Ländern wird an Allerheiligen den verstorbenen Heiligen, Märtyrer und Gläubigen gedacht. Am 2. November wird um Segnung der "verlorenen Seelen" gebetet. In England betteln die Armen heute noch mit altüberlieferten Sprüchen um Seelenkuchen. Damit sind wir wieder beim "Halloweenbrauch". Diese drei Tage sind also stark miteinander verknüpft und gehen ineinander über.

 

Am 3. November beginnt dann nach alter Überlieferung das gälische Neujahrsfest. An diesem Tag treibt man traditionell das Vieh von den Bergen herab. Es ist der Beginn der Initiation der Seele, die im Februar - am Brigitta-Tag - wieder endet. Wenn es dunkler wird, begibt sich die Seele auf die Reise durch die Schatten. Trotzdem ist es ein guter Zeitpunkt etwas Neues anzufangen und das Alte hinter sich zu lassen. Wir können uns fragen, was wir auf die Reise durch die Dunkelheit mitnehmen wollen und was wir lieber in dieser Wandlungsphase loslassen.

 

Der 22. November ist noch einmal ein Tag der Artemis, da die Sonne in das Zeichen des Schützen tritt. Sie war eine Bogenschützin, wie auch die Amazonen. Also lasst Euch von Nichts aufhalten und verfolgt Eure Ziele!

 

 

Der Dezember - Die Zeit der Innenschau - Das Potential des Aushaltens

 

Kommen wir zum letzen Monat, der seinen Namen dem Julianischen Kalender (decem = zehn) zu verdanken hat. Heute ist es der zwölfte Monat, hat aber immer noch seinen ursprünglichen Namen. Der Vollmond wird Mond der langen Nächte genannt. Kein Wunder, denn bis zur Wintersonnenwende - am 21. Dezember - werden die Nächte immer länger und dominanter. Die Göttin der Nacht hat die Alleinherrschaft übernommen. So ist die Wintersonnenwende ein Datum, dass vielerorts herbeigesehnt wurde, damit dann wieder das Licht in die Welt treten kann. Man feierte die Lichtgeburt oder die Geburt der Sonnengöttin Lucina. In dieser Zeit ist es wichtig den Depressionen keine Chance zu geben. Es ist auch eine gute Phase um die Engel oder die geistige Welt um Hilfe zu bitten. Denn jetzt sind sie besonders nah.

 

Die Botschaft des Dezembers lautet: Aushalten, sterben und wiedergeboren werden, Innenschau und Erneuerung - sowie die Heilung und Reinigung von Körper, Geist und Seele.

 

In Holland ist am 5. Dezember der Sinterklaas-Tag an dem die Kinder am Abend ihre Schuhe aufstellen und der alte Kobold Sinterklaas füllt sie dann mit Geschenken. So lässt sich daraus schliessen, dass wir den Nikolaus von den Holländern übernommen haben, aber um einen Tag auf den 6. Dezember verlegten.

 

Der 8. Dezember steht in Europa für die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria. Ursprünglich wurde an diesem Tag die weisse Göttin - Maria, Maja oder Isis - gefeiert. Die Göttin entsprang sich selbst. Ihr Bekenntnis ist: "Niemand hat je meinen Schleier gehoben." Sie steht für die Geheimnisse des Lebens. Auch in Mexiko wird an diesem Tag die alte Maya-Mutter Ixchel mit Prozessionen gefeiert und es wird um Segen gebeten.

 

Am 21. Dezember ist - wie schon erwähnt - die Wintersonnenwende oder die Wiedergeburt des Lichtes. Die Sonne tritt in das Zeichen des Steinbockes. In Wicca-Kreisen ist dies - wie alle Sonnenwenden - ein grosses Fest. Die Sonne wird mit Nachtwachen, Tänzen und Gesängen empfangen. Überall in der Göttinnenwelt schenken jungfräuliche Mütter Kinder das Leben: Rhiannon bringt ihren Sohn Pryderi zur Welt, durch Isis wird Horus wiedergeboren, Demeter gebiert ihre heilige Tochter Persephone, die Erdgöttin schenkt Dionysos das Leben und in Japan kommt Amaterasu aus ihrer Höhle. Diese verschiedenen Feiern der Wiedergeburt sind der matriarchale Ursprung unseres Weihnachtfestes.

 

Der 24. Dezember ist die Mutternacht. Unsere heidnischen Ahnen nannten die Nacht vor Weihnachten Modraniht (angelsächsisch für Mutternacht). Wie oben schon beschrieben waren diese Tage voller Liebe, da die Göttinnen auf der ganzen Welt ihre Kinder gebaren. Das Leben kehrte zurück und die Jugend eroberte wieder die Welt. Am nächsten Tag dem 25. Dezember zeigte sich die Mutterliebe in Form von Geschenken - man sprach von magischen Geschenken, was uns wiederum an die Märchen erinnern lässt - an die Jugend, damit sie unbesorgt ins Leben gehen konnte. Dies wurde auch anhand des Lebensbaumes sichtbar, der mit bunten Lichtern, Schmuck und Süssigkeiten behangen wurde. Dies erinnert doch stark an unseren Weihnachtsbaum. Viele ähnliche Geschichten finden sich im Keltentum und der germanischen-skandinavischen Mythen. Nicht nur der Lebensbaum war Bestandteil des Ritus sondern - je nach Gegend - auch die berühmtberüchtigten Mistelzweige. Man tanzte, die Jugend traf sich, umwarb sich und verliebte sich eben unter diese Mistelzweigen. In manchen Traditionen taucht hier Nikolaus noch einmal auf. Seine Rentiere weisen eindeutig auf schamanischen Ursprung hin und seine Helfer lassen uns an das Zwergen- und Feenreich denken. Wie auch immer - diese Tage hatten früher wie auch heute einen speziellen Zauber.

 

Am 31. Dezember ist der Hekate-Tag. Die Herrin über Tod und Leben meldet sich zum Ende des Jahres noch einmal. Wir können Altes loslassen und Neues willkommen heissen. Wenn wir ein Feuer oder moderner ein Feuerwerk anzünden, können wir die Göttin der Flammen - Hestia/Vesta - ehren und um ihre Wärme und um ihr Licht bitten. Denn das Licht und die Wärme können die dunklen Wintermonate erhellen und uns den Weg leuchten. In diesem Sinne: Allen ein gesegnetes, erfülltes, gesundes, erfolgreiches, glückliches Neues Jahr mit vielen wundervollen Begegnungen und ganz viel Liebe.